Der Frühling kommt, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint..... und jedes Jahr dieselben Fragen:
· Wie lange kann ich eigentlich ohne Sonnenschutz in der Sonne bleiben?
· Was nehme ich bloß für einen Schutzfaktor?
· Soll ich eine Creme, ein Gel oder doch lieber einen Spray verwenden?
· Benötige ich eine dicke Schicht oder reicht auch eine dünne?
· Kann ich meinem Kind die chemischen Inhaltstoffe auf der Haut auch
wirklich zumuten?
· Ist das schon alles auch gesund?
Hier haben wir das Wichtigste für Sie zusammengefasst:
Allgemeines zur UV-Strahlung
Die Sonne sendet ihr gesamtes Strahlenspektrum in unsere Atmosphäre.
Diese Strahlen werden unterteilt in:
UV-A, UV-B, UV-C, sichtbares Licht und Infrarotstrahlen
Die sog. UV-C Strahlen werden zu 100% und die etwas energieärmere UV-B Strahlen zu knapp 90% schon durch die Ozonschicht abgefangen.
Der Rest der UV-B-Strahlung, die UV-A-Strahlung und die Infrarotstrahlung dringen in Abhängigkeit ihrer Wellenlänge in unsere Haut ein.
In der folgenden Ansicht sehen Sie die Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Strahlung:
Hieraus kann man klar erkennen, die UV-B-Strahlung Schuld an unseren Sonnenbrand ist und wir uns vor dieser schützen müssen.
Vor allem für Kinder ist dieser Schutz sehr wichtig, da es offenbar einen Zusammenhang zwischen schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und der Anzahl der durchgemachten Sonnenbrände im Kindesalter gibt.
Um uns vor vorzeitiger Hautalterung zu schützen sollten wir uns zusätzlich auch vor der
UV-A Strahlung schützen.
Diese kann außerdem die sog. Sonnenallergie bzw. "Mallorca-Akne" auslösen.
WICHTIG
Wenn Sie eine der folgenden Medikamente einnehmen, sollten Sie sich besonders gut vor UV-A-Strahlung schützen, da in Kombination photoallergische bzw. schlimmer phototoxische Hautreaktionen auslöst werden können.
· einige Antibiotika (Gyrasehemmer, Tetrazykline)
· Vitamin A-Derivate
· entwässernde Substanzen (Thiazide)
· Johanniskrautpräparate
Nach europäischem Standard MUSS mindestens ein Drittel der Lichtschutzfaktoren auch vor dieser UV-A- Strahlung schützen.
Aber welcher Lichtschutzfaktor (LSF) ist eigentlich der Richtige für mich?
Der LSF gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert.
Die Eigenschutzzeit hängt wiederum vom Pigmentierungstyp ab.
Insgesamt gibt es 6 Pigmentierungstypen, wovon die 4 angeführten in Europa vorkommen.
Hier ein erklärendes Beispiel dafür:
Ich bin Typ 2 und nehme ein Sonnenschutzprodukt mit Faktor 20
10 Minuten (Eigenschutzzeit) x 20 (LSF) = 200 Minuten Schutz
Folglich kann ich mich ca. 3h in der Sonne vor der schädlichen UV-Strahlung geschützt fühlen.
Somit ist relativ klar für wie lange mit welchem Faktor Sie geschützt sind.
Aber welche Produkte wie anwenden?
Bei trockener Haut empfiehlt sich eine Creme, da das enthalten Fett die Haut gleichzeitig pflegt.
Außerdem sollte man bei trockener Haut auf mineralische Filter verzichten, da diese die Haut zusätzlich austrocknen.
Bei fettiger Haut oder bei Neigungen zu Allergien bzw. Hauterkrankungen (wie Neurodermitis) sollte man auf fettarme Produkte (Lotionen) bzw. fettfreie Produkte (Gel) ausweichen.
Sprays sollten eher gemieden werden, da diese beim Einatmen schlecht für die Lunge sind.
Für die Anwendung muss Folgendes beachtet werden:
· mind. 20 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen
· großzügig auftragen (ca. 6 Teelöffel für den ganzen Körper)
· alle 2h nachcremen bzw. nach jedem Bad
· Sonnenschutz nicht über die Aufbrauchfrist verwenden (max. jedoch 1 Jahr)
Was gibt es für unterschiedliche Filter?
Prinzipiell unterscheidet man zwischen chemischen und mineralischen Filtern.
Mineralische Filter
sind meist anorganische Mikropigmente (wie Titandioxid bzw. Zinkoxid)
Der Schutz beruht hier auf Reflexion der Strahlung, indem die Filter einen Film auf der Haut bilden. Der Vorteil ist, dass der Schutz sofort nach dem Auftragen gegeben ist und die Filter nicht in die Haut einziehen.
Der große Nachteil ist, dass diese Produkte sich nicht leicht auftragen lassen und einen weißen Schleier auf der Haut hinterlassen.
Abhilfe schaffen hier Nanopartikel (Größe 1-100nm) der mineralischen Filter.
Dadurch lassen sie sich viel leichter auftragen und es bleibt kein Schleier.
(zur Info: Nanopartikel sind laut dem SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety) in Sonnencremen bis 25% als unbedenklich einzustufen, auch für Kinder.
Nanopartikel dürfen jedoch nicht eingeatmet werden, deshalb keine Sprays mit Nanopartikel verwenden!)
Was ich jedoch nochmals erwähnen möchte ist, dass diese Formulierungen oft sehr stark die Haut austrocken können.
Chemische Filter
hingegen ziehen in die Haut ein, absorbieren die UV-Strahlung und wandeln diese dabei in Wärme um. Leider sind diese Filter nicht die Gesündesten für uns und unsere Umwelt.
Die wichtigsten Filter sind hier:
· Para-Aminobenzoesäure und ihre Ester (INCI: PABA, Octyl Dimethyl PABA)
· Ester der Zimtsäure (INCI: Octyl Methoxycinnamate, Isoamyl-p-Methoxycinnate)
· Campherderivate (INCI: Methylbenzylidene Camphor (4-MBC))
· Salicylsäureester (INCI: Octyl Salicylate)
· Polysilicon-15 (INCI: Benzylidene Malonate Polysiloxane)
· Andere aromatische Verbindungen wie Octocrylene (INCI: Ethyl Octyl Triazone)
WICHTIG
Folgende Filter sollten aufgrund einer möglichen endokrinen Wirkung (hormonelle Wirkung) vermieden werden:
Benzophenon-3 (Oxybenzon)
Benzophenon-4
4-Methylbenzylidene Camphor
Homomenthyl Salicylate (Homosalat)
Ethylhexyl Methoxycinnamate
Octyl Methoxycinnamate (Octinoxat)
Octocrylen.
Außerdem sind einige Schutzfilter (wie Oxybenzon, Octocrylen, Octinoxat) korallenschädigend.
Der Pazifiktstaat Palau bzw. Hawaii haben bereits Verbote für diese Inhaltsstoffe ausgesprochen, dass sie für Korallenbleiche mitverantwortlich sind.
Man rechnet, dass weltweit ca. 14 Tonnen Sonnencreme in die Meere gelangen.
Wir hoffen, wir haben die wichtigsten Fragen für Sie bezüglich SONNENSCHUTZ beantworten können, auch wenn einem aufgrund dieser unaussprechlichen, chemischen Namen fast schwindlig wird.
Falls für Sie noch weitere Fragen haben oder sich nicht ganz sicher sind, ob Sie den richtigen Sonnenschutz verwenden, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite, um in Zukunft sicher, gesund und noch umweltschonend die Sonne genießen zu können!
Die wichtigste Faustregel lautet:
EINCREMEN IST BESSER ALS NICHT EINCREMEN!
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